Keep the dream alive

Sonntag, 23. April 2006

Keep the dream alive...

Jetzt sitz´ich hier. Ohne dich. Sonst sind wir immer zusammen hier gesessen. Vielleicht zu oft? Zu selten sicher nicht. War es die Nähe, die unsere Liebe zerstörte? War es die Zeit, die wir zusammen verbrachten und war es der Freiraum, der immer kleiner wurde und letztendlich gar nicht mehr vorhanden war?

Ich versuch mich selbst zu schützen. Vor dir, aber vor allem vor meinen Gefühlen und Gedanken. Meine Hände krallen sich tief in das Rückenfleisch, die Beine drücken immer mehr gegen den Bauch und die Muskulatur verkrampft sich. Ich atme tief ein und mit dem Ausatmen kommt ein tiefer Seufzer gefüllt mit einem Hauch von Trauer und Tränen ans Licht.

Das war unsere Lieblingsserie. Wir haben sie jeden Mittwoch gemeinsam geschaut. Wir haben sie nie verpasst. Und dazu haben wir ein Glas Rotwein getrunken. Du hast auf Bier verzichtet. Wegen mir. Du hast mich in den Arm genommen und deine Lippen haben zärtlich mein Kopfhaar geküsst. Hin und wieder glitt deine Hand über meinen Bauch, meine Schenkel, meine Scheide, meine Brüste. Du hast mich selbst mit den Augen förmlich ausgezogen. Du warst geil auf mich – immer. Doch ich hätte es bemerken müssen, in den letzten Wochen wurde diese Geilheit zunehmend weniger. Selbst die schönste Wäsche erfüllte ihren Zweck nicht. Du kamst immer später nach Hause und gingst gleich, oft ohne ein Wort, zu Bett. Mittwochs saß ich alleine vorm Fernseher und wenn du doch da warst, mich in den Arm nahmst machte sich unglaubliche Kälte breit. Ich hätte es ahnen müssen. Nein, wissen. Wenn dein Handy in meiner Nähe klingelte wurdest du nervös – das war neu, das war sonst nie der Fall. Da lief schon was mit S. Ich hätte es ahnen müssen.

Doch du warst der erste Mann in meinem Leben, denn ich vollkommen vertraute. Ich hätte alles für dich getan. Ich konnte mir vorstellen, mein Leben mit dir zu verbringen. Du hattest hochtrabende Pläne und ich keinen Platz. Ich hätte alles für dich aufgegeben und geopfert. Macht so was Sinn? S. hat mich einige Male davor gewarnt. S. war es auch, die meinte du wärst auf Dauer nicht gut für mich und ich würde mich selbst ruinieren. S. war es, die dich eigentlich angesprochen hat, die dich von Anfang an wollte. Doch du, du hattest nur Augen für mich. Irgendwie hat sie es aber doch geschafft, dich zu bekommen. Sie wird sehen was sie davon hat. Du saugst die Menschen um dich herum förmlich aus. Auch deine „Freunde“. Mich wundert nicht, das sie ohne nicht losziehen. Du warst immer egoistisch, auf dich fixiert. Niemand war dir gut genug, niemand konnte dir was recht machen. Nun soll sich S. mit dir herumschlagen. Bis es ihr so dreckig geht wie mir. Dann wenn sie leer und verbraucht, blutend durch die Gegend läuft wird sie sich an ihre Worte und an meine Erlebnisse zurückerinnern. Und du? Du ziehst lechzend zur nächsten weiter…

ms marlen

Es geht voran…oder?

Das ich ein Ende mit Schrecken einem Schrecken ohne Ende vorgezogen hätte, ist keine Frage, doch leider kommt es nicht immer so wie man(n) es sich denkt. Und deshalb kam es zum endgültigen „Aus“ und somit auch zum Abbruch jeglichen Kontakts. Ich halte das ohnehin eher so, also dass ich den Kontakt nach einer Beziehung vorläufig komplett abbreche und mich auf andere Dinge konzentriere. Dem Menschen, den man kurz davor noch so nah war, verbannt man dann aus seinem Leben um dieses für neue Menschen zu öffnen. Ein gutes Hilfsmittel um nicht ewig nachtrauern zu müssen. In meinem Fall konnte ich vor allem durch Arbeit, die ich mir selber auferlegt hatte, die Gedanken an sie und an unsere schöne Zeit unterdrücken. Zudem hatte ich viel Zeit mich meiner, in den Jahren davor aufgebauten Freundschaften zu widmen, die leider über die Dauer der Beziehung teilweise versiegt waren. Und das ist auch verständlich, denn ich hatte kaum Zeit sie zu pflegen und in Schuss zu halten, war ich doch nur mit IHR beschäftigt…ob sie nun da war oder nicht. SIE bestimmte mein Leben, mein Denken, mein Handeln, mein Tun. Diese absolute Fixierung auf einen Menschen, hat, man glaubt es kaum, auch eine positive Seite. Nämlich, dass man, sobald man erkannt hat, was man falsch gemacht hat, nie wieder so sein möchte. Auch wenn ein Rückfall in das alte Modell nicht ausgeschlossen werden darf und leider dann doch gelegentlich passieren kann. Diese Art von Selbsterkenntnis hilft einem dann enorm, doch bevor man überhaupt wieder in diese Lage kommt, also die einer Beziehung zu einem Menschen den man mag, muss man einmal den Frust der vom Vorangegangenen bleib, wegvögeln. Falls dies überhaupt geht. Denn soviel Sex mit verschiednen Partnern hatte ich nicht einmal vor der in den Texten behandelten Beziehung. Warum man das also macht sei dahingestellt. Das kann ich auch nicht sagen. Denn die reine Triebbefriedigung kann ich auch ohne Partner erreichen. Und die „ach so“ typischen klischeebehafteten Aussagen in diversen Beziehungskolumnen etc, die einem weiß machen wollen, dass man eigentlich eh nur auf der Suche ist und deshalb so viele verschiedne Partner hat, sind auch absoluter Schwachsinn. Vielleicht versucht man sich einfach in einen Zustand der Bewusstlosigkeit zu vögeln....

One Nite Stands und Affären hatte ich also damals. Frauen dabei kennen zulernen war nicht möglich. Emotionale Tiefe zu spüren schon gar nicht, dennoch waren alle Sexpartner in dem selben Zustand wie ich…sie waren die, die verlassen wurden und suchten die selben Dinge wie ich es auch tat. Das wichtigste Prinzip auf beiden Seiten: VERLIEBEN VERBOTEN! Sobald es allerdings passierte, haben sich die Wege getrennt. Ohne Widerrede!
Tja, ich möchte jetzt ja sagen können, dass es mal passiert ist, doch war anscheinend alleine diese Abmachung ein Grund dafür, dass es nie passiert ist. Denn unbewusst weiß man ja, dass man es nicht darf und schaltet dadurch alle Gefühle ab.

In der Arbeit, wie gesagt, habe ich meine Zukunft gesehen. Und Frauen gab es hin und wider, nur sie waren kein fixer Bestandteil meines Lebens…ich war also nicht auf der Suche, sondern nahm das an was sich mir anbot…was insgesamt zu einer glücklichen Einsamkeit führte die irgendwann in einer Art Depression mündete. Denn zu oft habe ich in intimen Momenten an die Verflossene gedacht, an ihre Eigenheiten, die es ausmachten, sie so gern zu haben das mir andere Frauen vollkommen egal waren und gerade diese Gedanken plagten mich allzu oft. Und abseits davon stellte ich auch noch die irrsinnigsten Vergleiche an, die alles in allem nichts brachten, aber leider konnte ich einfach nicht anders.

mr gray

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