Sonntag, 21. Mai 2006

Love Divine...

Kann einem belanglosem Popsong, der mir niemals im Leben gefallen würde, soviel Bedeutung zugemessen werden? Wenn man jemanden mag oder liebt, dann kann genau das passieren. Denn „unser“ Lied, ja das hatten wir. Und es war ein absolut belangloser Popsong dessen Name ich gleich gar nicht nennen möchte. Der erste Kuss zu diesem Song, wie romantisch, und es hatte uns beide gefangen genommen, auch wenn es einem Klischee anmutet. Doch der Moment der uns damals verband, kam jedes Mal wieder wenn der Song im Radio lief oder in unseren Playlists. Ein Moment, den man dadurch nicht mehr vergisst, und auch heute wenn ich den Song höre dann denke ich an damals.
So wie dieser Song mich damals durch sie gefangen nahm, so war es ein anderer der unser gemeinsames Ende markierte und dieser prallte auf mich auf der Heimfahrt von Wien. Kurz davor hatten wir uns in einem Club getroffen um noch mal über alles zu reden, oder nein, zu schweigen. Denn sie hat gar nichts mehr gesagt, kein Wort. Der ganze Abend wurde immer mehr zur Farce und es stand uns beiden ins Gesicht geschrieben, dass unser gemeinsames Lebenskapitel sich nun schließt. Genauer erörtert habe ich das ja schon an einer anderen Stelle (link zum artikel).
Nachdem ich sie noch nach Hause brachte, ohne Worte, bin ich dann gleich in Richtung Heimat aufgebrochen, mit Tränen in den Augen die mich nach kurzer Zeit zwangen an die Seite zu fahren um mich ihnen Hinzugeben. Und im Radio lief wieder ein belangloser Popsong. Diesmal von Seal „Love Devine“. Ich habe mir die Seele aus dem Leib geschrieen, und seit damals denke ich an diesen Moment wenn ich diesen Song höre…

mr gray

Speed of Sound

So schnell kann man jemanden vergessen. Hätte ich gar nicht erwartet. Anscheinend war unser Intermezzo dann doch kürzer und weniger intensiv als ich dachte. Dieser eine Song. Was war es noch gleich? Ich weiß es nicht. Irgendwas von Heather Nova glaub ich…erinnert mich immer noch an dich. Doch du bist weg. Damit auch die Musik. Ich hör sie einfach nicht mehr.

Wieder war ich mit A. unterwegs. Ich war seit langem nicht mehr so viel aus und hätte beinahe vergessen, wie gut das Leben schmeckt. Diesmal waren wir in so einem Club. Von außen total heruntergekommen aber innen hat der Laden echt was. Haha, fast so wie du, meinte A., aber bevor J. mit dir oder du mit J. Schluss gemacht hast. Haha, soll ich jetzt auch lachen, A.? Aber du hast schon Recht. Kleine Veränderungen wirken sich oft zu Großen aus.

In derselben Nacht habe ich alle Erinnerungen die noch irgendwie sichtlich da waren, denn die, die in meinem Kopf sind, kann ich doch nicht so von jetzt auf gleich löschen, weggeschmissen. Auch dein super teures Lieblingspolo, in dem du wirklich gut ausgesehen hast, hab ich WEGGESCHMISSEN. Und den Bären den du mir geschenkt hast. Kannst du dich noch erinnern. Das war das zweite Mal das wir uns sahen. Ich hab ihn weggeschmissen. Dann bin ich zufrieden zu Bett gegangen. Mit einem Lächeln auf den Lippen und einer Träne im Auge. Im Radio lief gerade „Nothing compares to you“, wohl einer der schönesten und traurigsten, aber so unwiderstehlich ehrlichen und aufrichtigen Lovesongs, dass man nicht weiß, warum man weint. Wegen dem Menschen, den man verloren hat oder dem schmerzend-schönen Lied. Und ja, im Moment lässt sich noch nichts mit dir vergleichen, aber das ist nur ein Moment der vorüberzieht.

Der Typ vom Editors Konzert hat auch angerufen. Irgendwie muss er zu meiner Nummer gekommen sein. Er hätte mich einfach nicht mehr aus seinem Kopf bekommen. Jaja, dass sagen sie doch alle. Naja, aber ein kleiner Flirt? Wer hat dagegen schon was einzuwenden. Schließlich braucht das Ego auch wieder mal einen Push und Honig für die Seele ist das allemal. Zudem hab ich schon machohaftere Typen kennen gelernt. Und wer weiß? Vielleicht ist er ja ganz okay. Eines ist jedoch sicher, so hart es auch klingen mag, er ist Mittel zum Zwick. Zum Zweck dich zu vergessen und Balsam für meine Wunden. Und wer weiß. Doch ich glaube, nichts zu wissen, oder zu wissen, dass das ein Selbstbetrug allererster Klasse ist. Doch das ist in dem Moment egal. Also sage ich zu.

Da scheinst du dir ja einen Romantiker geangelt zu haben, ruft A. etwas ironisch. Neidisch, entgegne ich ruppig. Ich kann den Schelm aus ihren Augen leuchten sehn. Aber was wohl mit J. und seiner S. ist? Und überhaupt: A. ist doch nur neidisch, dass ICH die Rosen geschickt bekommen habe und nicht sie. Und die Einladung zum Dinner heute Abend gleich dazu. Hmmm…ob ich da widerstehen kann oder soll?

ms marlen

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